Aktuell sind in Peru Sommerferien. Nachdem wir im Januar in den Vacaciones Utiles geholfen haben, sind wir im Februar auf Reisen gegangen. Am 3.2.2024 ging es los. Wir hatten eine angenehme Nachtfahrt mit dem Bus und sind am frühen Morgen an unserem ersten Stopp, in Cusco, angekommen. Cusco war die Hauptstadt der Inkas, weswegen die Stadt eine gute Gelegenheit bietet, mehr über ihre Kultur zu erfahren. Diese Gelegenheit haben wir genutzt und uns auf eine Free-Walking-Tour durch die Stadt begeben. Die Architektur der Inka-Kultur ist überall zu sehen. Aber nicht nur diese. Viele Häuser dort haben drei verschiedene Baustile. Ganz unten, von der Zeit vor den Inkas, sind Steine durcheinander angeordnet, die durch Lehm zusammengehalten werden. Dann folgt die Architektur der Inka, in der jeder Stein perfekt auf den anderen passt. Total beeindruckend! 12,13 oder mehr Ecken sind dabei der Normalfall. Der restliche Bau der Häuser ergibt sich dann aus der Kolonialzeit von den Spaniern. Weiß verputze Hausfassaden mit hölzernen Balkonen. Das Gesamtbild der drei unterschiedlichen Baustile ist wirklich sehr schön und interessant. Die alten Mauern der Inka waren so fest, dass sie bis heute perfekt erhalten sind (trotz diverser Erdbeben) und in ihnen hinterlassen sie ihre Kultur und ihren Glauben. Auch die Inka haben schon die vier Dimensionen erkannt, wie wir sie heute in der Wissenschaft kennen. Die erste war der Boden, die durch die Schlange symbolisiert wurde. Danach folgen die Berge, die sie durch den Puma dargestellten, die dritte Dimension war der Himmel, den der Condor verkörperte und als vierte und letzte Dimension diente der Kolibri, der sich in den anderen Regionen ebenfalls aufhalten kannst und somit Raum und Zeit charakterisiert. Zum Abschluss der Tour durften wir ein wahnsinnig leckeres Getränk probieren: den Maracuja Sour. Es wird mit Pisco hergestellt, dem traditionellen Alkohol von Peru. Am Ende des Tages sind wir durch verwinkelte Gassen zu einer Aussichtsplattform gelaufen. Von dort aus konnten wir über die ganze Stadt blicken. Cusco selber liegt auf 3000 Meter Höhe und ist von einer wunderschönen grünen Berglandschaft umgeben. Auf dem Weg zurück in unser Hostel sind wir mitten in ein Straßenfest geraten. Hunderte Menschen waren auf der Straße und haben ihren Volkstanz aufgeführt. Auch Flo konnte sich vor dem Tanzen nicht drücken und hat sein bestes gegeben, den anderen Tänzern gerecht zu werden. Eine fröhliche und feierliche Stimmung zog durch die Straßen. Die Frauen waren in traditionellen Röcken und die Männer maskiert und hatten tote Alpakas um ihren Körper herumhängen. Alles nach dem Motto: desto bunter, desto besser !

Typische Mauer der Inka
Ausblick auf Cusco mit Reviermarkierung
Karneval in Cusco mit Babyalpakas auf dem Rücken

Mit dem Motto ging es auch am nächsten Tag für uns weiter. Ganz früh morgens haben wir uns auf dem Weg gemacht zum Montana de los Siete Colores. Eine Stunde wanderten wir auf den Gipfel, was bei 5000 Metern Höhe nicht ganz so einfach war. Aber der Weg hat sich mehr als nur gelohnt. Es war ein wirkliches Naturspektakel! Eine riesige Landschaft mit unzählbar vielen Farben. Nicht nur der berühmte Regenbogenberg war beeindruckend. Zirka 15 Minuten Fußweg davon entfernt liegt das Valle Rojo, ein riesiges Tal in einem intensivem Farbspiel zwischen rot und grün. Nichtmal Fotoshop könnte diese Farben so gut fälschen, wie sie wirklich aussahen. Müde und zufrieden sind wir abends in unserem Hostel angekommen. Dort haben wir uns dann auf unsere fünf tägige Macchu Picchu Wanderung (den Salkantay Trek) vorbereitet und sind früh schlafen gegangen.

Nach unserer Wanderung sind wir noch einmal eine Nacht in Cusco gewesen. Wir haben andere Reisende kennengelernt und uns gemeinsam mit ein paar Getränken auf eine weitere Aussichtsplattform gesetzt. Dort haben wir nette Gespräche geführt. Es tut gut, andere Reisende und Freiwillige zu treffen und Erfahrungen auszutauschen. Deswegen haben wir uns auch sehr über unser Hostel Leben für die nächsten Wochen gefreut. So viele verschiedene Menschen durften wir treffen, die uns nicht nur viel erzählen konnten, sondern uns auch gute Tipps für die Weiterreise gegeben haben. Am letzen Morgen sind wir auf dem typischen Markt, den es in jeder peruanischen Stadt gibt, mit zwei Freunden frühstücken gegangen.

Valle Rojo
Regenbogenberg

Am nächsten Tag starteten wir den Salkantay-Trek. Eine Fünf-Tage-Wanderung über mehr als 100km und 3000 Höhenmeter zur Heiligenstätte Machu Picchu. Die ganze Wanderung über schliefen wir in Lodges die über den Salkantay-Trek verteilt liegen und welche wir immer spontan vor Ort buchten. Eine Übernachtung inklusive Abendessen und kleinem Frühstück kostete dort meistens zirka 60 Soles. Also umgerechnet nur ungefähr 15 Euro! Wasser mussten wir uns immer an kleinen Verkaufsständen auf dem Weg oder an der Lodge kaufen.

Vom Startpunkt der Wanderung aus, welchen wir frühmorgens per Kleinbus und Taxi erreichten, starteten wir unsere erste kleine Etappe durch die atemberaubende Natur Cuscos. Nach einigen Kilometern erreichten wir die erste Lodge, in welcher wir unser Zimmer tatsächlich mit einigen weiteren Deutschen teilten. Nach kurzem Entspannen starteten wir dann, mit zwei weiteren Deutschen unseren Alters mit denen wir uns gut verstanden und dann auch die restliche Wanderung zusammen machten,  noch einen Ausflug zur Laguna Humantay. Eine unglaublich schöne Lagune mit türkisblauem Wasser am Gletscherfuße! Der Ausflug lohnte sich sehr, auch wenn die Anstrengung schon einmal die Stimmung für die nächsten Tage setzte!

Laguna Humantay

Am nächsten und sich als am anstrengendsten  herausstellenden Tag starteten wir früh morgens bei Regen unsere Wanderung auf 3900 Metern. Durch erst unglaubliche Weite von unberührter grüner Natur und hunderten  Wasserfällen stiegen wir zum Bergfuß auf. Wir stiegen danach noch an diesem Vormittag auf 4600 Meter hoch! Die uns nun umrundeten schnee-und-eisbedeckten Berge und der damit verbundene Wechsel des Klimas waren sehr beeindruckend für uns! Zusätzlich sahen wir einige erstaunlich große und eindrucksvolle Lawinen! Von dort aus stiegen wir nun einen Höhenkilometer hinab und wechselten direkt wieder gefühlt die Klimazone!

Auf dem Salkantay-Pass auf 4600 Metern
Etwas vernebelte Wanderung

Als wir an der nächsten Lodge ankamen, hatten wir dann etwa 20km hinter uns und fielen nach einem leckeren Abendessen müde ins Bett.

Am Tag darauf hatten wir wieder 200km vor uns und gingen deswegen wieder früh morgens los! Vorbei an Kaffeeplantagen imposanten Tälern, Flüssen, Wasserfällen und generell einer Natur die wir sonst so noch nie gesehen hatten, ging es mit einem kleinen Zwischenstopp bei einem lokalen Kaffeeverkäufer und leckerem Zwischensnack, wieder in ein neues Klima! Die letzte Strecke zu unserer Lodge fühlte sich nun fast tropisch an. Bei sehr warmem Wetter wanderten wir durch Kaffee,- Avocado – und Granadillaplantagen, Bananenstauden und Bäume die wir noch nie gesehen haben,  zu unserer Lodge, welche sich ebenfalls inmitten dieser unglaublichen Natur befand! Entspannend in der Hängematte  und beim Kartenspielen, sowie Hundestreicheln,  genossen wir die Aussicht und ließen den Abend ausklingen.

Durch die Berge
Kaffeepflanze auf dem Weg

Der folgende Tag sollte ich noch einmal als sehr anstrengend herausstellen! 20km Wanderung und ein Höhenprofil, dass sich sehen lassen kann,  vor uns, gingen wir los und wurden nach ein paar Stunden mit dem ersten Blick von Machu Picchu belohnt! Beeindruckend!!!

Nach einer Mittagspause bei einer lokalen Familie in der Küche und einem langen Abstieg zum reißenden Fluss, wanderten wir mit schwerem Rucksack und müden Beinen noch einige Kilometer in das Machu Picchu Pueblo, an den Fuß des Weltkulturerbes!

Schmetterlinge auf dem Weg

Der Ticketkauf stellte sich dann gottseidank , da wir in der Nebensaison unterwegs waren, nach ein paar Kommunikationsproblemen der Ticketverkäufer, als relativ einfach dar! So konnten wir nach dem Abendessen unsere Füße hochlegen und uns auf das Highlight der Wanderung, Machu Picchu, freuen!

Aussicht auf Machu Picchu

Da wir die Touristenmassen, die uns auf dem Trek selber erspart blieben (wir sahen insgesamt nur vielleicht 15 andere Wanderer!!!), so gut wie möglich vermeiden wollten, hatten wir unser Ticket für 8 Uhr morgens gebucht, und gingen dementsprechend früh, ohne Gepäck auf dem Rücken, 700 Höhenmeter zur Heiligenstätte der Inka-Kultur hoch. Verschwitzt oben angekommen buchten wir uns einen Guide um und auch über diese unglaubliche Stätte informieren zu können. Erfahren konnten wir beispielsweise, das Machu Picchu (übersetzt:  Großer Berg) nie von den Spaniern gefunden wurde und auch deswegen so gut erhalten bleib. Tatsächlich gefunden wurde die Stätte, welche ein heiliger Ort für die Inka war, von einer lokalen Familie. Ein junger Amerikaner war es jedoch, der die Größe, der damals natürlich stark bewachsenen Inka-Stätte 1913 erkannte und ihr zu großer Berühmtheit half. Weiter beeindruckte uns die Intelligenz der Inka, welche beispielsweise die Sonne nutzten um die Anbauzeiten verschiedener Gemüsesorten zu bestimmen! Natürlich konnten wir auch die typischen Fotos des Weltwunders machen und uns von der umliegenden Natur sowie der Größe, der Schönheit und dem Aufbau Machu Picchus beeindrucken lassen! Der Ort hat auf jeden Fall einen Eindruck hinterlassen! Leider mussten wir danach noch 12 km wieder zurück zur Busstation wandern, worauf wir alle aufgrund von müden Beinen und schweren Rucksäcken keine große Lust hatten!

Bananenstaude auf dem Wegesrand

Das konnten wir dann aber auch noch hinter uns lassen und uns stolz auf unsere Leistung und müde, mit vielen imposanten neuen Eindrücken im Kopf und immer noch beeindruckt von der Natur Perus, in den Kleinbus zurück nach Cusco zu setzen!

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