Vor genau einem Monat bin ich in Arequipa angekommen. Unglaublich, wie schnell die ersten Wochen hier vergangen sind. Eine sehr ereignisreiche Zeit, von der ich im Folgenden berichten werde.
Langsam gewöhne ich mich an die ungewöhnliche und mir unbekannte Rolle als Lehrer. Anfang dieses Jahres war ich ja noch selbst in der Rolle des Schülers. Der Unterricht verlief zuletzt zunehmend besser. Somit werden Philipp und ich in den nächsten Wochen voraussichtlich auch im Unterricht in der „Secundaria“ (in Deutschland sind das die Stufen 7-12) aushelfen. Bisher haben wir nur die Klassen in den Stufen 4-6 unterrichtet.
Letzte Woche Montag war in Peru der Tag der „Canción Criolla“, einer typisch-peruanischen Musikrichtung, zu der peruanische Tänze in traditionellen Trachten aufgeführt werden. So auch an unserer Schule. Begleitet von einer Band haben Schüler wie Lehrer Gesang und Tanz aufgeführt – in klassisch-peruanischen Kleidern und Anzügen, die das stolze Nationalgefühl in Peru zum Ausdruck bringen. Besonders deutlich wurde dies, da der Festtag mit Halloween zusammenfiel. Für viele, besonders Ältere, stehen solche US-amerikanisch geprägten Festtage im Konflikt mit der peruanischen Kultur. Dennoch gewinnen westliche Musik und Festtage zunehmend an Bedeutung, besonders innerhalb der jungen Generation.
Am Freitag fand in der Schule ein Fußballturnier statt. Die Schulmannschaft der “Primaria” (Klassen 1-6) traf auf die Mannschaften anderer Schulen des Stadtviertels. Mit einem 1:0 Erfolg qualifizierte sich das Colegio für das Finale, das nächsten Freitag ausgetragen wird. Anschließend wurden wir von den Lehrern der Primaria zum Mittagessen eingeladen. Bei leckeren Spezialitäten aus Arequipa wurden wir herzlichst empfangen und konnten alle Lehrer etwas näher kennenlernen.
Danach waren wir dran und haben mit anderen Lehrern ein Fußballspiel gegen die Lehrer der Secundaria ausgetragen. Das Spiel endete 3:3. Abends wurden wir dann von den Lehrern der Secundaria zum Essen in einem typisch peruanischen Lokal eingeladen. Im Verlaufe des Tages ist uns immer wieder die Herzlichkeit und Großzügigkeit der meisten Peruaner, insbesondere der Lehrer des Colegios, aufgefallen.
Das abwechslungsreiche Leben hier mit täglich neuen Erfahrungen lässt die Zeit hier sehr schnell vergehen. Ich fühle mich weiterhin sehr wohl. Weiteres folgt dann im nächsten Bericht.
Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Bericht! Das sind jede Menge wichtige Erkenntnisse! Bewahren Sie sich die! Wünsche weiterhin solche Erfahrungen!