Zweiter Monat in Perú

Bienvenidos a nuestro blog, auch von mir!:)

Jetzt sind es schon beinah zwei Monate, die wir hier in Perú verbracht haben. Wie die Zeit doch rennt.

Mittlerweile haben wir uns schon einen richtigen Alltag aufbauen können. Beispielsweise mit Sportangeboten: Emma und ich haben ein Basketballteam gefunden, in dem wir mitspielen dürfen und Fabio spielt mit Omar samstags Fußball und geht ansonsten ins Fitnessstudio. Aber auch Schwimmbadbesuche stehen ganz oben auf unserer Liste.

In der Schule läuft es immer runder mit dem Unterricht. In der Primaria werden fleißig weiter Wortfelder gelernt, bspw. Zahlen oder Körperfelder. In einer der vierten Klassen sogar schon das Verb to be. Die ersten und zweiten Klassen zeigen viel Talent beim künstlerischen Unterzeichnen der gelernten Tiere und Zahlen.

Auch in der Secundaria werden wir immer weiter in den Unterricht mit eingebaut. Diese Woche spielten wir das erste Mal mit den Abschlussklassen Seven UP! Bei dem Spiel geht es darum als Klasse gemeinsam bis zu einer bestimmten Zahl zu zählen, ohne dabei eine Zahl mit sieben oder ein Vielfaches von sieben zu nennen. Stattdessen ruft man „seven up“. Es wird also nicht nur Englisch und schnelles Rechnen geübt, sondern auch die Gemeinschaft innerhalb der Klasse gestärkt. Die besseren Schüler/Innen helfen den Schwächeren und alle können nur gemeinschaftlich das Ziel erreichen. Für die erste Runde mussten wir noch ein wenig helfen, aber bis zum Abschluss im Dezember hoffen wir noch ein paar Runden spielen zu können.
Um einen peruanischen Schulabschluss zu erlangen ist es übrigens nicht notwendig Abschlussprüfungen zu schreiben, geschweige den zu bestehen. Hier wird mehr Wert auf die Aufnahmeprüfungen der Unis gesetzt. Diese müssen an jeder Uni separat geschrieben werden, um einen Studienplatz belegen zu dürfen. Das ist unter anderem ein Grund, warum der peruanische Schulabschluss im internationalen Vergleich wenig bis nichts Wert ist.

Daher sind private Schulen in Peru sehr hoch angesehen. Beispielsweise das deutsche Max Uhle Colegio hier in Arequipa. Es ist eine von wenigen internationalen Schulen hier, die den „International Baccalaureate“ oder „IB“ als Schulabschluss anbieten. Dafür müssen die Schüler/Innen ein extra Jahr in der Schule bleiben, um die zwölfte Klasse zu besuchen und sich auf die Abschlussprüfungen vorzubereiten.
Wir durften das Colegio besuchen und uns von einem der deutschen Lehrer, Herrn Hausser, die Schule zeigen lassen. Der sehr moderne Campus verfügt über genügend Platz für einen Kindergarten, Primaria und Secundaria. Zusätzlich gibt es drei Kioske, Mikrowellen, kostenlose Wasserspender und viele Sonnensegel zum Schutz vor der intensiven Sonne. Besonders die Wasserspender sind wichtig, da Arequipa, wie Herr Hausser uns erklärte, in der trockensten Wüste (Atacama-Wüste) der Welt liegt. Trinken hier ist also extrem wichtig und dennoch gibt es regelmäßig Referendar/Innen aus Deutschland die wegen Dehydration kollabieren.
Privatschulen sind nicht nur ein Statussymbol für die Eltern hier in Peru, die sich das leisten können. Durch einen international anerkannten Schulabschluss wie dem IB ist es auch leichter für die Schüler/Innen in anderen Ländern zu studieren. Das große Ziel für viele Schüler/Innen des Max Uhle Colegios ist natürlich Deutschland. So sind fast 2/3 der Abschlussschüler/Innen des Jahrgangs 2023 mittlerweile in Deutschland.

In unserer Freizeit haben wir auch wieder einen Ausflug in die Umgebung Arequipas gemacht. Diesmal ging es zur „Laguna de Salinas“, einem Salzsee auf knapp 4,500m Höhe. Ein atemberaubendes Panorama mit süßen Vikunjas im Vordergrund waren die holprigen Bergstraßen wert. An einem Stopp durften wir, gegen Entgelt natürlich, sogar Lamas und Alpakas streicheln und füttern, bevor diese wieder auf der weiten, offenen Steppe grasen gingen. Für alle, die sich wundern, „Hä, was ist den der unterschied zwischen diesen Tieren?“ Wenn man davor steht, gibt es keinen Zweifel mehr! Alpakas sind viel kleiner, haben dickere und weichere Wolle und sind zumeist einfarbig weiß. Außerdem wächst die Wolle bis in ihr Gesicht. Lamas hingegen sind größer und haben weniger Wolle. Besonders wichtig für den ersten Blick ist jedoch: Lamas sind zweifarbig ( oder noch mehr)! Die zwei Arten gehören jedoch beide zu der Familie der Kamele. Genau so wie Vikunjas und Guanakos, die allerdings nicht domestizierbar sind. Daher ist die Wolle eines Vikunjas auch die teuerste der Welt, extrem weich und selten.
Am salzigen Wasser der Lagunen leben aber auch ganze Kolonien an Flamingos. Sie sind etwas blasser in ihrer rosa/roten Farbe, als wir sie vielleicht aus Dokumentationen kennen. Doch auch sie trotzen den extremen Höhen von bis zu 4,500 Metern.
Nachmittags gab es dann in einem kleinen Bergrestaurant ein typisch peruanisches Buffet. Lomo Saltado, Ceviche und ganz viel Kartoffeln und Reis. Laut anderen Touristen und nicht Peruanern hat Peru eine der besten Küchen in ganz Lateinamerika. Das können wir bisher nur bestätigen!

Wir wünschen allen so kurz vor der Weihnachtszeit eine fröhliche und besinnliche Adventszeit! Hier wird schon seit dem ersten November dekoriert und vorbereitet. Dementsprechend freuen wir uns auch schon auf unser erstes Weihnachtsfest auf der Südhalbkugel.

Liebe Grüße aus Perú

Charlotte:)

Laguna de Silinas
Peruanisches Mittagsessen
Vordergrund: Lama; Hintergrund: Alpaka

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2 Kommentare zu „Zweiter Monat in Perú“

  1. Katharina Wienecke

    Charlotte, was für tolle Bilder und Eindrücke aus 🇵🇪! Endlich kenne ich auch den Unterschied zwischen all diesen Kameltieren – und bin jetzt neugierig, wie weich Vikunjawolle wohl wäre.
    Für die ungewöhnliche Weihnachtszeit in der Wüste wünsche ich Ihnen dreien alles Gute!!! Bleiben Sie gesund ☺️

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