Willkommen zurück! Wir hoffen ihr habt euch alle gut im Neuen Jahr eingelebt. Unfassbar, dass wir schon wieder Ende Februar haben. Wir haben jetzt schon über die Hälfte unseres Freiwilligenjahres hinter uns. Die Zeit rennt.
Da unsere Schule in Peru über den Jahreswechsel Sommerferien hat (noch bis Mitte März), wollten wir die Zeit nutzen, um uns auch andere Teile Perus anzuschauen. Unsere Reise ging von Arequipa ausgehend einmal die Küste Perus Richtung Norden entlang, nach Lima, in den Norden ins Inland und wieder zurück nach Arequipa.
Mein persönliches Highlight war die Wüste von Ica. An einer Oase in Huachachina kann man nicht nur die schöne Umgebung bei 30 Grad genießen, sondern auch die Dünnen mit Skiern und Snowboards unsicher machen.
Wir haben an einer Tour teilgenommen, bei der wir zu Beginn mit Sandbuggies durch die Wüste gerast sind. Danach, schon mit Adrenalin vollgepumpt, ging es an die erste Abfahrt. Durch die erhöhte Reibung des Sandes müssen die Ski und Boards vor jeder Fahrt mit Wachs eingerieben werden. Die erste Abfahrt kostet definitiv ein wenig Überwindung, da die Steigung der Dünnen im generellen steiler sind, als auf normalen Skipisten. Aber hat man sich einmal überwunden, macht es sehr viel Spaß die Dünnen runter zu sausen.
Aber nicht nur das Skifahren war in unser Tour inbegriffen. Nach ca. 3h Skifahren, welche sich wie drei Minuten angefühlt haben, durften wir zusätzlich noch einen wunderschönen Sonnenuntergang auf der höchsten Dünne mit einem Sundowner-Getränk genießen.
Aber auch das genaue Gegenteil von Wüste hat Peru zu bieten: Dschungel. In Chachapoyas, Region Amazonas, ist es kalt, nass und grün. Die Stadt Chachapoyas liegt ca. 12 Stunden Inland von der Küste. Hier kann man sich sehr viel anschauen.
Hat man Interesse für alte Kulturen, dann ist Peru sowieso einen Besuch wert, aber auch Chachapoyas im speziellen hat viel zu bieten. Die Chachapoyas wurden auch als Wolkenkrieger bezeichnet. Sie haben ihr Dorf Kuélap auf einem Berg errichtet und um den gesamten Berg eine bis zu ca. 10 Meter hohe Mauer errichtet. Heute kann man Kuélap mit der ersten und einzigen Gondel/ Seilbahn Perus besichtigen. Damals musste man mühsam dorthin wandern (2,900 Meter hoch). Selbst die Inka, die sonst jede Kultur in Peru und den umliegenden Ländern eingenommen hatten, hatten Schwierigkeiten die Chachapoyas zu besiegen. Sie schafften es erst um 1530 und damit nur wenige Monate vor der Ankunft der Spanier in Peru. Manche sagen daher bis heute, dass die Chachapoyaskultur die einzige unbesiegte Kultur von den Inka war. Diese hungerten das gesamte Dorf aus und warteten bis die Menschen von selber aus dem Dorf kamen, anstatt viele Krieger in einer Schlacht zu verlieren. Zu der Stadt gab es nämlich nur drei Eingänge und jeder war so schmal, dass nur eine Person sie passieren konnten.
Zusätzlich wurden die Häuptlinge und Priester der Kultur ein paar Kilometer weiter in über zwei Meter hohen Stein-Sarkophagen beigesetzt. Jedoch stehen diese Sarkophage nicht auf der Erde, sondern stehen auf Felsabsätzen zehn bis dreißig Meter über dem Boden. Man weiß bis heute nicht, wie die Tonnen schweren Staturen ihren Weg in die Felswand gefunden haben.
Aber auch die Naturliebhaber in uns sind in Peru auf ihre Kosten gekommen. Zum Beispiel durch eine Wanderung zum dritt höchsten Wasserfall der Welt, kristallklare Lagunen auf über 4,500 Metern Höhe, Surfen, viele unterschiedliche Tiere und der „einfachste“ 6000 Meter hohe Berg der Welt.
Besonders Huaraz, nördlich von Lima, ist bekannt für seine vielen Wandermöglichkeiten. Die Lagune 69 ist dabei wohl die bekannteste. Sie befindet sich auf ca. 4,600 Metern und wird von einem Gletscher gespeist. Daher ist das Wasser sehr rein und strahlt in einem intensiven Türkis-Blau. In einer Wanderung die für die Meisten ca. 2,5 bis 3 Stunden dauert kann man eine tolle Landschaft bewundern. Entlang einem Fluss, der von der Lagune 69 Richtung Tal fließt, einem Wasserfall, und kleineren Bergteichen geht es den Berg hinauf.
In Lima haben wir drei Tage verbracht. Die Hauptstadt ist mit Abstand die modernste Stadt Perus. Öffentliche Busse fahren durch die gesamte Stadt auf eigenen Busspuren. Es gibt Fahrradwege an der Küste entlang durch Parks, in denen viele Menschen sich zum gemeinsamen Sport machen treffen. Besonders gefallen hat mir der Kennedy Park. Dort leben sehr viele Katzen, da sie hier täglich gefüttert werden und eigene kleine Hütten haben. Selbst in den umliegenden Geschäften liegen Katzen auf den Auslagen und sonnen sich. An den zahlreichen Stränden der Stadt kann man surfen gehen oder sitzen und das Meer genießen. Darüber hinaus gibt es auch viele interessante Museen zu besichtigen. Ich würde aber empfehlen immer eine Tour dazu zu buchen. Unsere Erfahrung war, dass man in den Museen ohne Tour nur sehr wenig versteht.
Was mir an der gesamten Reise jedoch am meisten gefallen hat, waren die anderen Menschen, die man kennen gelernt hat. Ob bei einer Wanderung zur Lagune 69, bei der man sich über einen ganzen Tag unterhalten und kennen lernen kann und am Abend gemeinsam isst und sich über Reisen austauscht. Oder beim gemeinsamen Sandskifahren, nach dem man noch in eine Bar geht . Oder man trifft sich zufällig im selben Hostel oder schläft im selben Zimmer. Die Gespräche mit so vielen unterschiedlichen Menschen, aus unterschiedlichen Ländern und mit unterschiedlichen Hintergründen. Dabei habe ich auf jeden Fall viele neue Dinge gelernt und schönen Erfahrungen geteilt.
Zur Zeit sind wir in Bolivien und absolvieren unser Zwischenseminar an einer anderen Schule. Davon können wir dann beim nächsten Mal erzählen.
Bis dahin hoffen wir, dass es euch allen gut geht
Eure
Charlotte






Wunderbare Eindrücke! Vielen Dank für die Schilderungen und die unglaublich schönen Fotos!
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