Hallo zusammen,
ich bin Fabio, habe dieses Jahr mein Abi am BG gemacht und werde für die nächsten acht Monate mein IJFD an unserer Partnerschule in Arequipa machen. Emma, Charlotte und ich sind mittlerweile eine Woche hier und im Folgenden möchte ich erzählen was wir in dieser Zeit gesehen und erlebt haben.
Unsere erste Erfahrung mit Krisenmanagement haben wir am Flughafen in Lima gehabt, als wir wegen dem zu engen Zeitfenster zwischen Ankunft in Lima und geplanten Abflug nach Arequipa unseren eigentlichen Flug verpasst haben. Leider konnte uns vorerst kein Personal am Flughafen weiterhelfen und anstatt uns ehrlich zu sagen, dass sie keine Ahnung haben wie sie uns weiterhelfen können, haben sie entweder irgendwelche Falschinformationen gesagt oder uns zu jemand anderen weitergeschickt, der uns noch weniger weiterhelfen konnte. Nachdem wir für viereinhalb Stunden von einem Schalter zum anderen Schaltern geschickt worden sind, haben wir langsam Angst bekommen, dass wir an keine neuen Tickets kommen. Nach einer langen Waterei haben wir endlich ein Personal von Iberia (die spanische Fluggesellschaft mit der wir nach Lima geflogen sind) gefunden, welches uns neue Tickets für unseren Flug nach Arequipa gegeben hat. Nach einem zehnstündigen Aufenthalt in Lima, sind wir dann abends übermüdet in Arequipa gelandet und wurden von dem Vizedirektor der Schule Omar am Flughafen abgeholt und zu unserer neuen Wohnung gefahren. Am nächsten Dienstagmorgen hat uns Omar dann abgeholt und er hat uns zur Schule gefahren, wo wir sehr herzlich empfangen wurden. Sowohl die Schüler als auch die Lehrer haben sich sehr über unsere Ankunft gefreut. Am ersten Tag in der Schule wurden wir von den drei guten Seelen durch die Schule geführt und anschließend waren wir mit dem Direktor in einem Restaurant nahe an der Schule Mittagessen.
Mittwochs und Donnerstags stand dann das erste Mal Unterricht für uns an.
Emma unterrichtet die ersten und die zweiten, Charlotte die dritten und vierten und ich die fünften und sechsten Klassen der Primaria. In den ersten Stunden war es mir erstmal wichtig, dass ich die Schüler und die Schüler mich kennenlernen. Deswegen habe ich mich erstmal auf Spanisch vorgestellt und dann jeden einzelnen Schüler nach seinen Namen und nach drei Hobbys gefragt und versucht darauf kurze Unterhaltungen zu führen. Anschließend habe ich in die Klassen gefragt welche englische Wörter und Sätze die Schüler schon kennen. Dabei ist mir aufgefallen, dass bei sehr vielen einiges von dem Unterricht unserer Vorgängerinnen hängengeblieben ist und einiges an verschiedenen Wortschätzen in den Köpfen der Schüler geblieben ist. Abschließend habe ich dann ein englisches Lied, welches ich selber in der fünften Klasse in Englisch im Unterricht hatte, mit den Schülern gesungen und gemeinsam auf Spanisch übersetzt. Mir ist aufgefallen, dass vorallem die Lehrkräfte unsere Anwesenheit sehr wertschätzen. Bevor ich in den Klassenraum gekommen bin, habe ich mitbekommen wie die Lehrer den Schülern sagen, dass sie sich von ihrer besten Seite zeigen sollen und sie soviel wie möglich von uns aufnehmen sollen. Teils bleiben die Lehrer auch in meinem Unterricht und passen auf, dass die Schüler aufmerksam sind und wirklich von der Tafel abschreiben, wenn ich ihnen das sage. In einer Klasse hat der Lehrer sich sogar in die Klasse gesetzt und die englischen Wörter von der Tafel mit abgeschrieben. Da die meisten Lehrer selber kein Englisch lernen, nutzen sie das als Chance, selber Englisch zu lernen.
Am Freitag und Samstag wurde dann ganztägig der Geburtstag der Schule gefeiert. Am Freitagmorgen ging es mit einer Parade der Primaria auf der Straße, wo die Schule liegt, los und wegen den bunten Kleidern, den Süßigkeiten die zu den Besuchern am Straßenrand geworfen wurden und der lauten Musik, hat sich die Atmosphäre wie der Kölner Karneval angefühlt. Nachmittags wurden dann von den Klassen der Sekundaria Tänze aufgeführt, die aus verschiedenen Städten in Peru stammen, welche als Motto der Musik den Karneval hatten. Die Themen der Tänze waren sehr unterschiedlich und die Kostüme bunt und sehr verschieden. Mir ist nochmal klar geworden, wie divers das Land Peru eigentlich ist. Samstagmorgens ging es dann für uns in den Gottesdienst, denn zur Feier des Geburtstags der Schule gehört es hier auch dazu. Danach ging es wieder auf den Schulhof der Schule und die Banda de Musica sorgte für Stimmung. Begleitet durch die Marschmusik der Banda de Musica, fand dann eine Fahnenparade statt. In Peru sei das üblich, meinte ein Lehrer zu mir. Die besten Klassen bei der Aufführung am Tag davor, durften dann übrigens ihre Choreographie nochmal vor allen Lehrern und Eltern aufführen. Auch die ehemaligen Schüler des Colegios wurden geehrt und ehrten selber den Direktor und die Lehrer der Schule. Zu Mittag sind dann alle Lehrer und ausgewählten Personen der Schule ins Restaurant gegangen, um den Geburtstag unter sich zu feiern. Wir waren auch eingeladen. Nach dem Essen und netten Unterhaltungen ging es dann gemeinsam auf die Tanzfläche und wir haben gemeinsam zu Salsa und anderer lateinamerikanischer Musik getanzt.
Nach dem vollen Programm der ersten sechs Tagen hatten wir dann Sonntag und Montag Zeit uns auszuruhen. Montags sind wir an den Plaza de Armas gegangen und haben die Altstadt erkundet.
Auch wenn ich mich an die Höhe hier in Arequipa (2500 m über dem Meerespiegel) gewöhnen muss, hat mir bisher alles gut gefallen und die Arbeit an der Schule macht mir wirklich Spaß.
¡Hasta Pronto!
Fabio
Unser erster Abend in Arequipa.
Wir kriegen Spanischunterricht in der Hofpause von einem unserer Schüler.
Schüler von der sechsten Klasse der Sekundaria während ihrer Aufführung.
Schülerinnen von der vierten Klasse der Sekundaria.
Danke für die Einblicke, bitte mehr Berichte und Fotos! 🇵🇪🍀🇵🇪
Hallo Fabio,
wie toll, dass Sie nach der aufregenden Anreise alle drei gut angekommen sind in Arequipa. Ich freue mich, von Ihnen zu lesen und Ihre Erlebnisse ein wenig mitverfolgen zu können.
Viele Grüße aus dem nasskalten November!